
grundlage sind die tiefen töne, die man mehr auf der haut spürt, weniger das hören mit den ohren.
musik im herkömmlichen sinn ist endless music in der derzeitigen form nicht, sie entbehrt vertraute strukturen und enthält wenig aktion, es spielt sich in ihr sehr wenig ab.
wiederholungen und symmetrische umkehrungen sind teils grundlage für die improvisation, um sich nicht uferlos zu verlieren. diese „wiederholungen“ haben nicht den charakter der akkordwiederholung, wie sie in den letzten Jahren der zeitgenössischen musik der nach-cage-schule mode geworden sind, sondern sie beziehen sich auf die erinnerung der erfahrung unter dem aspekt des kreislaufs der widergeburt im buddhistischen sinn.
die musik ist ohne den bezug zur lehre buddhas undenkbar, sie entstand aus der geistigen auseinandersetzung mit dem buddhismus.
andererseits werden die asiatischen musiktraditionen und ihre exotischen reize nicht kopiert. eine verwandtschaft ist im einsatz und der verwendung der instrumente vorhanden.
es ist der versuch, das instrument in einer einfachen, natürlichen weise zum klingen zu bringen und nicht die exakte reproduktion einer partitur.
so war es für mich von anfang an logisch und konsequent, die instrumente selbst zu bauen, weil ich meine klangvorstellungen auf den herkömmlichen instrumenten nicht realsieren konnte.
zwischen 1966 und 1973 waren es sehr kleine instrumente, nach 1973 wurden die resonanzkörper immer größer.
albrecht/d. Text für PRO MUSICA NOVA 1978
endless music umfasst die musikalische Schaffensperiode von 1973-80. Als erste Performance während der Entwicklung der endless music gab Albrecht/d. das Konzert in der Yellow Art Gallery, Liège 1971 an.
Ein weiterer Schritt in diese Richtung war die „Musik der Stille und Meditation“ beim 2. Art Jamboree in Braunschweig 1972.
Die erste Aufführung fand 1973 im Kunstverein Hannover statt, anlässlich der Ausstellung „kunst im politischen kampf“. Albrecht/D. spielte ein selbstgebautes Saiteninstrument mit 1,65 m Länge und 2 Resonanzkörpern, dazu Becken und Glocken. Bernd Jaiser besorgte die „Backgroundmusik“ und Stimme.
1978 bestellte Radio Bremen eine Auftragskomposition für die Biennale „Pro Musica Nova“ bei Albrecht/d. Die Komposition „endless Music goes ZEN“ wurde im Mai 1978 uraufgeführt. Weitere Aufführungen folgten im Goethe Institut, London und der Musik Hochschule Würzburg (beide 1979).
1980 gab es eine Solo-Performance unter dem Titel „endless Music goes ZEN“ an der Akademie der Künste in Berlin und die Aufführung mit einem verbrennenden Instrument („endless burning Music“) beim FEU ROUGE Festival in Strasbourg.
Bisher ermittelte Aufführungen:
13.5.1973 „endless music“ im Kunstverein Hannover zur Ausstellung „kunst im politischen kampf“, Bernd Jaiser background music – „die Stimme“ – Albrecht/d. selbstgebautes Saiteninstrument. Länge 1,65 m, 2 Resonanzkörper, Perkussion, Becken, Glocken
17.08.1973 „endless music“ live Performance Killesberg Stuttgart– bernd jaiser, thomas niggl und Albrecht/d.
20.12.1973 „endless music“. Laboratorium Stuttgart, live Performance– bernd jaiser, thomas niggl und Albrecht/d.
09.02.1974 „endless music“, Galerie S PRESS, Hattingen, Improvisationen über Themen und Rhythmen aus der ostasiatischen Musiktradition, Bernd Jaiser Background Music
1974 „endless music“ beim Stuttgarter Pop Testival – Bernd Jaiser background music, Albrecht/d. Saiteninstrument geschlagen
Juni 1974 nakajima und andere … Multimedia-Aktion in Göttingen mit Thomas Niggl, „endless music“, einem japanischen Flötenspieler, Voshio N., im Rahmen des Kunstmarkts 13.-16. Juni, Stadthallengelände
1974 Joseph Beuys – Albrecht/d. spontanes Konzert im Institute of Contemporary Arts, London zur Ausstellung Art Into Society
1974 Performance mit spontaner Musik im Barnet College of Arts, London
1974 AMSTERDAM – op de dam
1974 „Zirkus“ Frans Weyler Cello und Albrecht/d. Perkussion (spontan entstanden in Antwerpen)
30.11.1974 „endless music“, Galerie Weyler-Senatore, Stuttgart, mit Bernd Jaiser, zusätzlich musikalische Session mit Jürgen Elsässer Zither und Gitarre, Bernd Jaiser Background Music,
14.2.1975 „endless music“ in der Universität Antwerpen – Albrecht/d. selbst konzipiertes Saiteninstrument – 2,20 m Länge, Bernd Jaiser Background Music, Albrecht/d. verschiedene Saiteninstrumente, Tabla und Becken, Frans Weyler Cello
1975 „endless music“ auf der Straße – Workshop mit Kindern und Jugendlichen – in Gross Gerau Resonanzkörper (Maße: 100 x 100 x 100 cm) mit Klaviersaiten zwischen Bäumen bespannt – Gesamtlänge 7-12 m,
1975 „endless music“ in der Staatsgalerie Stuttgart – ein Doppelkonzert mit den elektromechanischen Instrumenten von Joe Jones, Bernd Jaiser Background Music – Ralf Jaiser Becken – Albrecht/d. Saiteninstrument
26.02.1977 Galerie v. Kolczynski, Stuttgart, Bernd Jaiser, Angelika Schmidt, Jürgen Elsässer, Albrecht/d.
1978 „Hommage à Bali“ Konzert zur Pro Musica Nova Radio Bremen – – Gendertranskription für ein Saiteninstrument von Albrecht/d. und Katharina Z. Flöte
1978 „endless music“ im Studio Beginner, W. Zimmermann, Köln, Angelika Schmidt gestrichenes Saiteninstrument – Albrecht/d. mit Filzschlegeln bespieltes, 1977 neu konzipiertes Saiteninstrument, 2 Resonanzkörper – Gesamtlänge 2,5 m
20.04.1979 „endless music – music for the nirvana“
Goethe Institut London: Albrecht/d. und Angelika Schmidt
1979 Musikhochschule Würzburg balinesisches Instrument – yoged – Albrecht/d. und Katharina Z. Flöte – C – Katharina Z. Bassflöte und Albrecht/d. selbstgebaute Oboe
1979 sx-x festival, Stuttgart, Albrecht/d. Performance
02.11.1979 SHVANTZ!FEST/ival, Staedel, Frankfurt, „endless music goes ZEN“
Frühjahr 1980 „Für Augen und Ohren“, „endless music goes ZEN“an der Akademie der Künste in Berlin
19.04.1980 „endless music“, Galerie im Zwinger, St. Wendel
1980 FEU ROUGE Festival in Strasbourg: „endless burning music“ mit einem verbrennenden Instrument
1980 Galerie Polit Art, Nijmegen, mit einem verbrennenden Instrument.