Im Katalog zur Ausstellung „GEWALT als ein perpetuum moblie“ in Salzgitter 1992 ist ein Text von Albrecht/d. über Albrecht/d. enthalten, den er 1989 verfasste und auch an anderer Stelle schon publizierte hatte. Er schreibt darin über sich in der 3. Person:
„Das Selbstverständnis des aus der DDR stammenden und in Stuttgart lebenden Künstlers ist nicht auf Anpassung und Erfolg programmiert. Das Wandeln auf den Pfaden herkömmlicher Kunstauffassungen war und ist ihm ein Greuel. Die Unterscheidung Kunst – Anti – Nicht-Kunst bedeutet ihm nichts. In den 60er Jahren faszinierte ihn die Idee des Gesamtkunstwerks bei Richard Wagner und seine Versuche zeigten Parallelen zum intermedialen Kunstbegriff bei Fluxus, Happening oder politischen Demonstrationen.“
Zuordnungen seines Werks zu Strömungen oder Bewegungen in der Kunst sind daher nur bedingt möglich. Sie sind in vielen Fällen auch eher Schnittstellen oder Ausprägungen, da sich Albrecht/d. vor allem ab Ende der 1960er Jahre nicht mehr darum kümmerte, sich selbst irgendwo einzuordnen. Er blieb sich in seinen Ansätzen treu, mit alltäglichen, oft sehr einfachen Dingen möglichst viele Menschen erreichen zu wollen, und sie dazu anzuregen, sich mit Kunst zu beschäftigen. Er sah sich viel mehr in der Rolle des Mediators, des künstlerischen Impulsgebers, der zum Denken anregen wollte, als des schaffenden Künstlers, dessen Werk konsumiert werden kann. Die konsum-orientierten, kommerziellen Aspekte des Kunstmarkts lehnte er explizit ab und kritisierte sie scharf.










So wirkte Albrecht/d. als Grenzgänger zwischen Fluxus, Happening, politische Kunst, Agit Prop, politische Collage, Arte Povera, NO!art, Industrial, Punk, Neo-Dada und anderen Strömungen, der unterschiedlichste Techniken einsetzte und auch die Grenzen zwischen Musik, bildender und darstellender Kunst / Performance in seinem Werk aufhob. Seine eigenen Bezeichnungen für seine künstlerischen Aktivitäten blieben daher auch eher vage und offen für unterschiedlichste Arbeiten, Performances und Aktionen. Entsprachen endless music und reflection press noch stark künstlerischen Disziplinen (Musik bzw. Druckerzeugnissen) und trennten diese begrifflich klar gegeneinander, verschwanden diese Abgrenzungen ab den 1979er Jahren. Begriffe wie Ex-Art, Anti-Art, Anti-Kunst, Kinky Beaux Arts, Abstract Energy, Slow Entertainment, Soft Entertainment, Fragile Entertainment, Fucked Off Entertainment waren Etiketten, die für interdisziplinäres Schaffen stehen konnten. Die „Gelsenkirchener Barocksinfonie“ war vordergründig eine musikalische Performance in einer speziellen Umgebung für das Bundesbürgerfest in Bonn am 23.09.1989, zugleich aber auch eine Serie von collagierten Arbeiten, die sich mit der bundesrepublikanischen Geschichte 1945 – 1989 beschäftigte.