Instant Life/Love/Death II

In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre begann in der westlichen Welt eine Veränderung der Stimmung und des Wertesystems einzusetzen.

Hatten bis ca. Mitte der 1980er Jahre europaweit eher apokalyptische und soziale Themen die Gesellschaften beschäftigt (nukleare Aufrüstung, NATO-Doppelbeschluss, Neutronenbombe, Waldsterben, Immobilienspekulation und „Häuserkampf“ in den Städten, Wirtschaftskrisen etc.), so begannen selbst die aus der alternativen Szene heraus entstandenen Stadtzeitungen die „negative Berichterstattung“ abzuschütteln. Ein positiver Blick auf das Leben und die Zukunft wurde en vogue. Immerhin war die Entwicklung der Neutronenbombe gestoppt worden und die 1980 gegründete Grüne Partei stellte 1985 mit Joschka Fischer einen Umweltminister in Hessen. Viele Bürgerinitiativen und soziale Projekte der frühen 1980er Jahre gab es nicht mehr oder sie waren in professionelleren Organisationen aufgegangen.

Die neuerliche Hinwendung zu einer hedonistischeren Lebensanschauung weiter Teile der Gesellschaft führte bei Albrecht/d. zu einer Neuauflage von „Instant Life/Instant Love/Instant Death„. Denn im Grunde genommen hatte sich an den Faktoren, die ihn bereits in den 1970er Jahren zu diesem Thema inspiriert hatten, nicht viel geändert. Dies wurde auch durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 und die Auseinandersetzungen um die WAA Wackersdorf ab 1985 deutlich. Obwohl der Komplex Kapital, Wohlstandsgesellschaft, Statussymbole, Kernenergie hauptsächlich seinen Niederschlag im Zyklus „Ikonen der Trivialität“ fand, waren diese Ereignisse auch ein Treiber für die Wiederaufnahme der Arbeiten an Instant Life/Instant Love/Instant Death 1987-1989.

 

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