Briefmarken

Albrecht/d. hat sich des Mediums „Briefmarke“ sehr individuell bedient. Seine Marken sind keine echten Portowerte, sondern nutzen lediglich die besonderen formalen Beschaffenheiten von Briefmarken: Die minimale Größe, die gezackte Umrandung, Die Einbindung in Briefmarkenblöcke, etc.

So gestaltete er einige wenige Künstler-Briefmarken als Beiträge zu Initiativen von kollektiven Arbeiten.

Unter dem Namen „Der Augenblick der stehen bleibt“ entstand 1991 ein Katalog zur 1. Mai Auktion des Fluxus-Sammlerehepaars Ute und Michael Bergender zum 6. Jahrestag des Fluxeum Wiesbaden als Hommage an Bob Watts ( Robert Watts ).

Auf 20 gummierten und perforierten Seiten im geklammerten Papp-Einband sind  156 Marken von zahlreichen Künstlern der Fluxus-Bewegung versammelt, dazu 18 Marken von Bob Watts.

1995 initiierte Georg Mühleck die Aktion „Vehicle Pool“ in Prag, an der 14 Künstler teilnahmen. Ein Ergebnis davon war der mit einer Auflage von 500 Exemplaren gedruckte Briefmarkenblock „Vehicle Pool“ der Marken aller Beteiligten enthielt: Albrecht/d., Arno Arts, Andrée Cooke, Gido Dietrich, Kyoko Ima-Albrecht, Georg Mühleck, Pedro Penilo, Grant Poier, Barbara Rauch, Cat Schick, Stepanka Simlovà, M. Vänci Stirnemann, Rob Thuis, Radek Vanja. Albrecht/d. gestaltete 2 Briefmarken dieses Blocks.

Neben diesen formal „regulären“ Briefmarken spielte Albrecht/d. aber immer wieder mit dem Format und der Botschaft von Briefmarken. So schuf er mehrere Bögen mit Klein-Collagen und collagierten Original-Briefmarken, die er teilweise auf Normalpapier gestaltete, teilweise aber auch auf gummierten Leerbögen, so dass sie letztlich auch als echte Motivmarken aufgeklebt werden konnten.

Da Albrecht/d. seit den 1960er Jahren in Mail-Art-Netzwerken aktiv war, lag es nahe, solche Marken auch auf Postsendungen zu verschicken.

Die selbstgestalteten Markenblöcke dienten jedoch auch als Material für weitere kreative Schritte. So fertigte Albrecht/d. davon Fotokopien an und benutzte die fotokopierten „Briefmarken“ für Mail-Art-Aktionen oder arbeiteten sie in Collagen ein. Mitunter kopierte er einen anderen Motivbogen darüber, entweder monochrom oder mit einer zweiten Farbe, und schuf so hochkomplexe Darstellungen mit multiplen Gestaltungsebenen. Er kopierte die Markenblöcke auch auf Selbstklebe-Etiketten-Bögen für Laserdrucker und – kopierer. Da die Etiketten ein einheitliches Format aufweisen, das üblicherweise von den gestalteten Briefmarken Albrecht/d.s abweicht, wird das Format der Briefmarke wieder aufgehoben, denn diese kann sich anteilig über mehrere Etiketten erstrecken.

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